Ein neuer Rasenplatz, direkter Meerblick, mediterrane Temperaturen - Roger Federer wäre begeistert, wenn er wieder mal im Ferienkatalog blättern sollte. Okay, der Rasen im Lindos Princess ist ein Kunstrasen, die Zuschauer überschaubar, aber dafür könnte er seinen eigenen Coach zu Hause lassen, ist so einer doch bereits vor Ort. Um Rackets und Bälle müsste er sich auch nicht kümmern, die werden ebenso bereitgestellt - in bester Wettkampfqualität und allen Grössen.
Was einem Federer recht wäre, kann einem Herbsthitter nur billig sein. Ob fortgeschritten oder Anfänger, dank individuellen Trainingsgruppen findet jede(r) Tennisspieler(in) bestimmt das, was sie oder er sucht. Sei dies einfach Spass unter Gleichgesinnten oder sichtbare Fortschritte - was wiederum im Spass gipfelt. Selbst Rafael Nadal wäre angetan ob solcher Bedingungen, ist es in der ersten Oktoberhälfte doch einiges wärmer als in seinem Pariser Wohnzimmer, das im vergangenen Oktober Austragungsort des French Open war. Auf seinen geliebten Sand müsste er auch nicht verzichten, ist dem griechischen Rasenplatz doch wohlweislich ein wenig davon beigemischt worden. Und dass die bereitgestellten Rackets mit den seinen identisch sind, müsste ihn zusätzlich frohlocken lassen. Darüber hinaus kann es vereinzelt vorkommen, dass ein kleiner Windstoss den Topspinbällen noch zusätzlich Spin verleiht und der direkte Gewinnpunkt somit garantiert ist. Wem die Kulisse zu ruhig vorkommen könnte, darf zu gewissen Stunden auf die Unterstützung der angrenzenden Gruppenfitnesser hoffen, die auch mit Musik angetrieben werden. Ob Power Dance (für Angriffstennis), Rückenfit (für Service und Smash) oder Yoga (zum Erholen nach langen Rallys), für jede Spielsituation dürfte was dabei sein. Und sollte es trotzdem nicht reichen für einen zweiten Federer oder Nadal, bleibt immer noch der gute Stefanos - nicht der Tennislehrer, nein, der Tsitsipas, der Griechenland zum Tennisland gemacht hat.
Geschrieben von Stefan
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